Baustoff Handbuch - page 10-11

das baustoff handbuch
In Werterhaltung investieren
Mit der Freiheit, die eine selbst genutzte
Immobilie ermöglicht, ist aber auch eine
große Verantwortung verbunden. Ein
Eigenheim ist ein Vermögensgegenstand,
um dessen Werterhaltung man sich
kümmern muss. Nur wer als Eigentümer
kontinuierlich in die Bausubstanz seines
Hauses investiert, erhält und steigert unter
Umständen den Wert seines Vermögens-
gegenstandes.
Von nichts kommt bekanntlich nichts. Auf-
grund der steigenden Energiepreise kommt
vor allem der energetischen Effizienz von
Gebäuden in der Zukunft besondere Bedeu-
tung zu. Banken und Makler bestätigen:
Je geringer der Energieverbrauch einer
Immobilie, desto niedriger sind die Unter-
haltskosten, desto höher ist tendenziell der
Wert eines Objektes. Schließlich kann es
sein, dass Sie in vielen Jahren die Immobilie
wieder verkaufen wollen, um ein neues
Lebensziel zu verwirklichen. Diesen Zusam-
menhang gilt es zu berücksichtigen, wenn
man neu baut oder eine Gebrauchtimmo-
bilie saniert. Nur wer rechtzeitig investiert,
wird irgendwann einen ordentlichen
Ertrag erzielen.
Die Unterhaltskosten im Griff
Die Welt hat sich durch die Globalisierung
verändert. Aufstrebende Schwellenländer
wie Indien und China haben einen enormen
»Rohstoffhunger«. Gleichzeitig wächst die
Weltbevölkerung weiter. Die Nachfrage nach
Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas steigt
tendenziell, während das Angebot nicht im
gleichen Maße wächst wie die Nachfrage.
Die Folge: Erdöl und Gas sind in den letzten
Jahrzehnten teurer geworden und dies
wirkt sich auf die Unterhaltskosten schlecht
gedämmter Gebäude aus. Unterschätzen Sie
deshalb nicht die Unterhaltskosten, die
durch eine mangelnde energetische Effizienz
eines Gebäudes entstehen. Kalkulieren Sie
deshalb auch langfristig. Was Sie heute aus
kurzfristigem finanziellem Vorteil unterlassen,
kann Sie in einigen Jahren unerwartet viel
Geld kosten.
Beispiel:
Eigenheime, die vor 30 Jahren ge-
baut und seither nicht saniert wurden, be-
nötigen für Heizung und Warmwasser nicht
selten 10 bis 20 Liter Öl pro Quadratmeter
und Jahr. Zum Vergleich: Ein Haus, das heute
nach dem Passivhausstandard gebaut oder
renoviert wird, verbraucht nicht mehr als
umgerechnet etwa 1,5 Liter Heizöl pro
Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Anders
ausgedrückt: Wer in Energieeffizienz investiert,
behält die Unterhaltskosten im Griff, sichert
den Wiederverkaufswert seiner Immobilie
und entlastet die Umwelt von Schadstoff-
emissionen. Ökonomisches Denken und
ökologisches Handeln gehen Hand in Hand.
Was ist also zu tun?
Rechtzeitig den BVS-Energiefachberater
im Baustoffhandel fragen
Wenn Sie einen Neubau besonders energie-
effizient gestalten oder eine Gebrauchtim-
mobilie energetisch sanieren wollen, stehen
Ihnen die BVS-Energiefachberater unterstüt-
zend zur Seite. Dabei handelt es sich um
hoch qualifizierte Fachleute. Kommen Sie mit
Ihren Bauplänen und anderen Unterlagen
zu unseren Energiefachberatern. Anhand der
von Ihnen zur Verfügung gestellten Daten
und Kennziffern berechnen die BVS-Energie-
fachberater den energetischen Ist-Zustand
Ihres Hauses. Die BVS-Energiefachberater
decken die energetischen Schwachstellen
auf und machen darüber hinaus Vorschläge,
wie Sie den Energieverbrauch Ihrer Immo-
bilie senken bzw. Ihren Neubau so ausstat-
ten können, dass er weniger Energie ver-
braucht als in der Energieeinsparverordnung
vorgeschrieben.
Dabei nehmen unsere Energiefachberater
das ganze Haus unter die Lupe, nicht nur
einzelne Bauteile. Sie ermitteln selbstver-
ständlich auch die Kosten der vorgeschlage-
nen Sanierungsmaßnahmen, damit Sie
beurteilen können, welche Maßnahmen
unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-
Ansatzes besonders lohnenswert sind.
Daraus entsteht wiederum eine Prioritäten-
liste, anhand derer Sie entscheiden können,
welche Maßnahmen Sie zuerst ergreifen
wollen. Welche Maßnahmen führen zu einer
nachhaltigen Energieeinsparung?
Neues Bauen:
Das Haus, das Energie produziert
Grundlage einer nachhaltigen Energieein-
sparung ist eine konsequente Dämmung
der Gebäudehülle. Bei älteren Eigenheimen
geht über ungedämmte Außenwände,
Dächer, Geschossdecken und undichte
Fenster unnötig viel Heizenergie verloren.
Energieverlusten kann durch die Montage
eines Wärmedämm-Verbundsystems an der
Fassade, durch die Dämmung der Dach-
konstruktion sowie der Kellerdecke oder des
Dachbodens und durch den Einbau neuer
Fenster entgegengewirkt werden. Der Teufel
steckt aber im Detail: Bei der Ausführung
dieser Arbeiten ist darauf zu achten, dass
keine Fugen oder Leckagen entstehen, über
die wiederum Heizenergie nach außen
entweicht. Deshalb muss zum Beispiel
darauf geachtet werden, dass neue Fenster
luftdicht eingebaut und richtig an die
Fassadendämmung angeschlossen werden.
Eine weitere wichtige Komponente ist
innovative Haustechnik. Nutzen Sie erneuer-
bare Energien, um den Energieverbrauch
Ihres Eigenheims zu begrenzen. Regenerative
Energien wie Wind, Wasser, Sonne und
Erdwärme stehen im Gegensatz zu Erdöl
und Erdgas fast grenzenlos zur Verfügung.
Mit einer thermischen Solaranlage lässt sich
das Brauch-, und bei entsprechender
Dimensionierung der Solaranlage auch das
Heizwasser erwärmen. Wenn Sie sich gegen
ein Heizsystem mit fossilen Brennstoffen
entscheiden, besteht die Möglichkeit, eine
weitgehend CO
2
-neutrale Holz-Pellet-Hei-
zung einzubauen. Eine weitere Alternative
zu einer konventionellen Öl- oder Gashei-
zung ist das Blockheizkraftwerk. Inzwischen
stehen für Einfamilienhäuser auch kleine,
kompakte Blockheizkraftwerke zur Verfü-
gung, die den Energieträger in Wärme und
Strom verwandeln. Weitere Möglichkeiten
bietet die Wärmepumpentechnik: Mit Strom
betrieben, wandelt die Wärmepumpe
Wärme, die in Luft, Grundwasser oder Erd-
reich gespeichert ist, in Heizwärme um.
Im Neubau werden auch immer häufiger
kontrollierte Lüftungsanlagen mit Wärme-
rückgewinnung installiert, die ebenfalls
einen Beitrag zur Reduzierung des Energie-
verbrauchs leisten. Denken Sie auch an das
Thema Fotovoltaik. Strom, den Sie heute
auf Ihrem Dach produzieren, lässt sich
entweder ins öffentliche Netz einspeisen
oder inzwischen auch durch die Nutzung
innovativer Speichermedien im Haus
speichern. Sie verbrauchen den Strom dann,
wenn Sie ihn tatsächlich benötigen.
Fazit:
Das Eigenheim, das energieautark
ist und über die gesamte Nutzungsdauer
hinweg mehr Energie produziert als es
verbraucht, ist keine Utopie mehr, sondern
gebaute Realität.
* Circa-Werte
| Quelle: Energie-Fachberater.de/dena
Sonnenkollektor
7%
*
installieren
wärmeschutz-
11%
*
verglasung
auSSenwände
30%
*
dämmen
kellerdecke
6%
*
dämmen
moderne
12%
*
heizung
dach
11%
*
dämmen
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energieeinsparung und wirtschaftlichkeit
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