Baustoff Handbuch - page 46-47

das baustoff handbuch
43
INNENAUSBAU
Halbzeit beim Bauen. Wenn
der Rohbau steht, das Dach
eingedeckt ist und die Fenster
eingebaut sind, haben Sie
das meiste schon geschafft!
Jetzt stehen die Aufgaben an, bei denen Sie
sich kreativ austoben können: Wie gestalte
ich meine Wohnräume? Welche Materialien
verwende ich für den Innenausbau? Wie
verwirkliche ich meine Vorstellungen von
Wohnkomfort und Wohnqualität?
Ihr BVS-Baustoffexperte hilft Ihnen natürlich
bei der Beantwortung dieser Fragen.
Wände, Böden und Decken müssen schließ-
lich erstellt, eingebaut, verkleidet und
letztlich auch gestaltet werden. Das Angebot
der dafür geeigneten Baustoffe ist so
vielfältig, dass Ihrer Kreativität keine Grenzen
gesetzt sind!
Vielseitig und wirtschaftlich:
Moderne Ausbausysteme
Entsprechen schöne Optik, erstklassige
Wohnqualität, einfache Verarbeitung, hohe
Wirtschaftlichkeit und Flexibilität nicht der
viel zitierten Quadratur des Kreises? Nein,
ganz im Gegenteil! Mit modernen Ausbau-
und Trockenausbausystemen bringen Sie
diese Anforderungen alle unter einen Hut.
Weil alle Bestandteile eines Systems
aufeinander abgestimmt sind, haben Sie die
Gewissheit, dass wirklich alles zusammen-
passt.
Estrich: Die Grundlage muss stimmen
Allerdings muss die Grundlage stimmen. Sie
soll planeben sein, den Trittschall dämmen
und das Entweichen wertvoller Heizwärme
verhindern. Die Rede ist vom Estrich, jener
Schicht, die von oben auf die Decke
aufgebracht wird und die Trägerschicht für
den Bodenbelag darstellt. Estrich gibt es
entweder in nasser Form als Zement-, Gips-,
Kunstharz- und Asphaltestrich oder in Form
tafelförmiger Platten als Trockenestrich. Aus
Gründen der Wärme- und Trittschalldäm-
mung werden die meisten Estriche heute
„schwimmend“ verlegt: Der Estrich hat keine
feste Verbindung mehr zu Untergrund und
Wänden, denn er wird durch Dämmplatten
und Randdämmstreifen von diesen Bauteilen
getrennt. Dadurch wird die Weiterverbrei-
tung von Trittschall im Haus verhindert,
wenn der Estrich durch das Betreten in
Schwingung versetzt wird.
Ausbauplatten: Die bewährten Helfer
für variable Grundrissgestaltung
Wenn Sie Innenräume nicht durch Mauern
abtrennen sondern mit Metallständer- oder
Holzständerwänden, bleiben Sie bei der
Grundrissgestaltung flexibel. Metallständer-
wände lassen sich, ohne dass viel Schmutz
entsteht, relativ problemlos auf- und
wiederabbauen. So können Sie Ihr Raum-
programm jeder sich verändernden Wohn-
und Lebenssituation ganz variabel anpassen.
Gipskarton-, Gipsfaser- und Verbundplatten
sind beim Innenausbau übrigens nicht
mehr wegzudenken. Als Trennwände, Wand-
und Deckenverkleidungen haben sie sich
millionenfach bewährt. Und das nicht nur in
der Renovierung oder im Ausbau von
Dachgeschossen. Auch im Neubau werden
sie vorzugsweise dort eingesetzt, wo
Grundrisse variabel bleiben sollen. Entspre-
chend vielfältig sind ihre Produkteigenschaf-
ten. Ausbauplatten bieten guten Schall-
und Brandschutz. Darüber hinaus eignen sich
spezielle Produkte auch für den Einsatz in
Feuchträumen.
Die klassische Gipsfaserplatte besteht aus
dem Naturmaterial Gips. Ihre Stabilität
verdankt sie den im Gips eingebetteten
Zellstofffasern. Auf die Vorder- und Rücksei-
te der Gipskartonplatte ist zusätzlich ein
Karton aufkaschiert. Und die Verbundplatte
trägt die Wärmedämmung quasi huckepack
auf dem Rücken. Tipp: Immer größerer
Beliebtheit erfreuen sich Ein-Mann-Platten in
kleineren Abmessungen, die sich ohne
Mühe durch enge Treppenhäuser und
Räume transportieren lassen.
Holz: Der nachwachsende Baustoff
Neben Gips ist Holz der wichtigste Grund-
stoff für Ausbauplatten. Spanplatten mit und
ohne Wärme- bzw. Trittschalldämmung
eignen sich nicht nur für Trockenestriche,
sondern auch für Trennwände, im Ständer-
werkbau und zur Deckenverkleidung. Der
nachwachsende Baustoff ist auch gefragt,
wenn es um den dekorativen Innenausbau
geht: Profilbretter, Paneele und Parkett
verleihen Ihren Räumen eine individuelle
Note und ein behagliches Ambiente.
Putz: Gesundes Wohnen
mit attraktiven Oberflächen
Putz verleiht Wänden innen und außen ein
attraktives Aussehen. Er kann aber auch
hygienische Funktionen haben. Nehmen wir
als Beispiel mineralische Putzsysteme: Was
viele nicht wissen ist, dass sie einen Beitrag
zu einem gesunden Wohnklima leisten.
Hintergrund: Raumluftaktive Putzsysteme
sind aufgrund ihrer Struktur in der Lage, ge-
sundheitlich bedenkliche Substanzen – wie
flüchtige organische Verbindungen, Form-
aldehyd oder Stickoxide – aus der Raumluft
aufzunehmen und unschädlich zu machen.
Dies ist nicht nur für Allergiker ein wichtiger
Punkt.
Der Kreativität
freien Lauf lassen
Unser
Tipp
Wenn Sie sich entschieden haben, Teile
Ihrer Wohnräume zu verputzen, besorgen
Sie sich am besten bei Ihrem Fachbetrieb
einige Putzmuster und nehmen diese mit
nach Hause. Lassen Sie die Muster einige
Tage auf sich »wirken«, bevor Sie eine
Entscheidung treffen. Gleiches gilt für die
Frage des Bodenbelages. Auch hier erleich-
tern Muster die Entscheidung.
1...,26-27,28-29,30-31,32-33,34-35,36-37,38-39,40-41,42-43,44-45 48-49,50-51,52-53,54-55,56-57,58-59,60-61,62-63,64-65,66-67,...150