Baustoff Handbuch - page 22-23

das baustoff handbuch
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Keller und rohbau
Die meisten Häuser in Mittel-
europa werden massiv in
der klassischen Stein-auf-
Stein-Bauweise gebaut
Häufig werden für den Hausbau Ziegel- und
Porenbetonsteine verwendet. Dies hat gute
Gründe: Die genannten Wandbaustoffe
verfügen über hervorragende statische und
bauphysikalische Eigenschaften wie zum
Beispiel ausgezeichneten Schall-, Wärme-
und Brandschutz. Bauherren verbinden mit
der Massivbauweise Attribute wie Wert-
haltigkeit, Solidität und Sicherheit.
Ziegel: Der natürliche Klassiker
Ziegel werden bereits seit Jahrhunderten
zum Bauen eingesetzt. Schon die alten
Römer wussten die Vorteile dieses Materials
zu schätzen. Ziegel ist ein Wandbaustoff
aus der »Werkstatt der Natur«. Ziegelsteine
werden aus Ton geformt und bei einer
Temperatur von ca. 1000 °C gebrannt. Den
Wandbaustoff gibt es heute in vielen
Formaten und Formen, etwa als Voll-, Hohl-,
Block- und Planziegel. Wirtschaftlichkeit
in der Verarbeitung, Wertbeständigkeit über
Generationen, ein hohes Maß an Wärme-
und Schalldämmung und ein gutes Raum-
klima sind Vorteile, die dem Ziegelstein
zugeschrieben werden. Kein Wunder, dass
der natürliche Klassiker bei Bauherren
noch immer sehr beliebt ist.
Porenbeton: Das vielseitige
Leichtgewicht
Porenbeton ist vor allem durch die Marken-
bezeichnung Ytong bekannt geworden. Der
weiße Stein ist bei Bauherren und Maurern
gleichermaßen beliebt, weil er sich einfach,
schnell, sauber und gut verarbeiten lässt.
Porenbeton ist ein vergleichsweise leichter
Stein. In ihm sind viele Luftpolster einge-
schlossen, die für einen hervorragenden
Wärmeschutz sorgen. Porenbeton ist als
Baumaterial äußerst vielseitig. Das Material
eignet sich nicht nur als Wandbaustoff,
sondern auch für Stürze, Dachplatten und
Formsteine. Mit Porenbeton lässt sich das
ganze Haus vom Keller bis zum Dach bauen.
Obwohl der Stein sehr leicht ist, verfügt er
über hervorragende Wärme- und Schall-
schutzwerte. Er ist darüber hinaus sehr
druckfest und wertbeständig.
Kalksandstein: Gegen den Lärm
Für Innenmauerwerk wird vor allem im
Mehrfamilienhausbau häufig Kalksandstein
eingesetzt. Dies hat einen einfachen Grund:
Kalksandstein hat hervorragende Schall-
dämmwerte und trägt somit zur Eindäm-
mung von Lärm bei.
Dichte Mauer: Schutz vor Wasser
Mauersteine halten einiges aus, nur eines
nicht: Längere Beanspruchung durch Wasser
und Feuchtigkeit. Wandbaustoffe müssen
gegen drückendes und nicht drückendes
Wasser geschützt werden, denn Durchfeuch-
tung zerstört auf die Dauer die Bausubstanz.
Wände müssen mit leistungsfähigen
Systemen abgedichtet und dadurch vor
Wasser geschützt werden.
Schornstein: Vielfältige Systeme
Wer eine Gas-, Öl- oder Holzheizung
betreibt, ist nach wie vor auf einen Schorn-
stein angewiesen. Der Schornstein sollte
in seiner Dimension genau auf die Heizungs-
anlage zugeschnitten sein, sonst drohen
Versottung und Gebrauchsunfähigkeit.
Schornstein-Systeme sind heute äußerst
vielseitig.
Beispiel:
Viele Eigenheime werden
heute nicht nur mit einer Zentralheizung,
sondern gleichzeitig auch mit einem
Kachel- oder Kaminofen sowie mit einer
thermischen Solaranlage ausgestattet. Mit
einem mehrzügigen System lassen sich
alle drei Komponenten in einen Schornstein
integrieren: Ein Schornsteinzug nimmt die
Abgasleitung der Zentralheizung auf,
während an den anderen Zug die Abgaslei-
tung des Kaminofens angeschlossen wird.
Im dritten Zug werden die Installationsleitun-
gen der thermischen Solaranlage verlegt.
Damit dies möglich ist, muss das häusliche
Heiz- und Wärmesystem sorgfältig geplant
werden – am besten in enger Zusammenar-
beit von Architekt, Ingenieur, Handwerker
und Schornsteinfeger, denn der hat nach wie
vor das letzte Wort.
Keller: »Unten ohne«
ist fragwürdig
Ein Eigenheim ist eine Investition fürs Leben.
Häufig wird geraten, auf den Keller zu
verzichten, um Baukosten zu sparen. Richtig
ist: Ein Keller verursacht Mehrkosten, er
bringt jedoch auch einen Mehrwert. Häuser
mit Keller sind in der Regel werthaltiger als
Eigenheime ohne Untergeschoss. Prüfen
Sie sorgfältig, ob Sie wirklich auf den Keller
verzichten wollen! Der Keller bietet Platz
für Wohn-, Nutz- und Stauräume. Heizung,
Waschküche, Vorräte, Sportgeräte und
Fahrräder müssen irgendwo untergebracht
werden. Verzicht auf das Untergeschoss
heißt, dass auf ebener Erde entsprechender
Platz als Ersatz zur Verfügung stehen muss,
der ebenfalls Geld kostet.
Die Entscheidung pro Keller ist wirtschaftlich
vernünftig, vor allem dann, wenn Bauland
teuer ist und es deshalb optimal genutzt
werden sollte. In den Keller kann man zum
Beispiel eine Einliegerwohnung integrieren,
in die später die Kinder oder Großeltern
einziehen können. Die Einliegerwohnung
muss nicht gleich gebaut werden. Man kann
jedoch alles für den späteren Ausbau
vorbereiten.
Die Zeiten, in denen das Untergeschoss ein
halbdunkles Schattendasein führte, sind
übrigens vorbei. Im Untergeschoss kann
man lebenswerten Wohnraum schaffen.
Zum Beispiel durch großflächige Kellerfens-
ter, die mit der kompletten Zarge angeliefert
werden. Nur noch am Montageplatz
einjustieren, mit Beton verfüllen oder mit
Mauersteinen einmauern, und schon sitzt
das Fenster. Tageslicht für die Kellerräume
wird durch spezielle Kellerlichtschächte
erschlossen. Diese
werden aus Beton
oder glasfaserver-
stärktem Kunststoff
montagefertig
vorbereitet, damit
es auf der Bau-
stelle ganz fix
geht.
Einbruchschutz:
Sicherheit hat Vorrang
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung,
welche grundsätzlichen Anforderungen die
Assekuranz an die Einbruchssicherung Ihres
Hauses stellt. Tipp: Berücksichtigen Sie
Fragen der Sicherheitstechnik bereits bei der
Planung Ihres Hauses. Damit ersparen Sie
sich den Ärger, den der nachträgliche Einbau
moderner Sicherheitssysteme mit sich bringt.
Mit relativ einfachen Maßnahmen ist eine
Sicherung des Untergeschosses möglich.
Gitterrostsicherungen verhindern das Ab-
heben des Rostes und machen es Einstei-
gern schwer. Darüber hinaus gibt es Fenster,
die serienmäßig mit einer Alarmanlage
ausgestattet sind.
Umweltschutz:
An Gewässerschutz denken
Beachten Sie die Auflage der Baubehörde,
wenn Sie Heizöl im Keller lagern. Der
Gewässerschutz verlangt in diesem
Fall eine spezielle Bodenbeschichtung.
Diese erhalten Sie natürlich bei uns.
Unten ohne
lohnt sich nicht!
Unser
Tipp
Jeder Wandbaustein, wie beispielsweise
Ziegel, Porenbeton, Blähton, Kalksandstein
oder Bimsstein, hat produktspezifische
Eigenschaften, was den Wärme-, Schall-,
und Brandschutz, die Statik oder die Ver-
arbeitung auf der Baustelle betrifft.
Lassen Sie sich bei Ihrem BVS-Fachhändler
beraten, damit Sie die richtige Entschei-
dung treffen.
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